AR per Kontaktlinse

Technik

Kurzbeschreibung

Die Tech-Kontaktlinse “Mojo Lens” möchte die AR-Branche revolutionieren. Was sie kann und wann sie auf den Markt kommt, soll in diesem Artikel geklärt werden.

Von der Forschung zum Mega Invest

Die ersten Forschungen und Entwicklungen zu einer AR-Kontaktlinse starteten bereits im Jahre 2008 unter strengster Geheimhaltung. Im November 2018 tritt das Unternehmen dann unter dem Namen “Mojo Vision” erstmals in die Öffentlichkeit und kann Investitionen von rund 50 Millionen US-Dollar für sich gewinnen. Zwei Jahre später kommt es zur Vorstellung des Projektes “Mojo Lens”. Mittlerweile kooperiert “Mojo Vision” mit dem japanischen Kontaktlinsen Hersteller “Menicon” und das Investorenkapital liegt inzwischen bei über 205 Millionen US-Dollar.

Die Technik der Linse

Der aktuelle Prototyp der “Mojo Lens” kann einfachen Text, Grafiken und sogar Videos darstellen. Hierfür projiziert die Kontaktlinse die Inhalte unmittelbar auf die Retina. Dies funktioniert, auch wenn das Auge des Nutzers geschlossen ist. Die Steuerung des Betriebssystems erfolgt über die Augenbewegung, welche von Sensoren getrackt wird. Herzstück der “Mojo Lens” ist ein MicroLED-Display mit einer 14K Auflösung in der Größe eines einzelnen Sandkorns. Das Bild wird laut “Mojo Vision” stets scharf angezeigt, unabhängig davon, ob ein Objekt vom Nutzer in der Nähe oder Ferne betrachtet wird. Zusätzlich stabilisieren integrierte Bewegungssensoren das Bild abhängig von der Augen- sowie Kopfposition. Weitere Bildsensoren können einfallendes Umgebungslicht erkennen und regulieren darauf basierend automatisch die Helligkeit und falls nötig zusätzlich den Kontrast. Diese Sensoren sollen in Zukunft auch Objekte in der realen Welt erkennen können. Bei der Stromversorgung setzt das Unternehmen auf eine Batterie in Form eines dünnen Films auf der Linse. Der Akku soll so für einen ganzen Tag gewährleistet sein.

Einsatz in der Medizin und Industrie

Vorerst liegt der Fokus von “Mojo Vision” auf dem Vertrieb der Linse im medizinischen Sektor sowie in der Industrie. Dank der integrierten Bildsensoren, welche zur Objekterkennung im Raum genutzt werden können, ist die “Mojo Lens” optimal als Hilfsmittel für Menschen mit einer Sehbehinderung geeignet. Beispielsweise könnten solche Nutzer mit Audiohinweisen im Alltag unterstützt werden, sobald ein bestimmtes Objekt in der realen Welt betrachtet wird. Des Weiteren wäre es möglich bei eingeschränkter Sehkraft Kanten von bestimmten Objekten visuell zu betonen, den Kontrast zu verstärken oder Text zu vergrößern. Laut Hersteller bringt die Kontaktlinse auch einen großen Nutzen im Job und in der Industrie. Digitale Informationen im Sichtfeld des Arbeiters könnten seine Leistungen immens steigern und beispielsweise das Einlernen von neuem Personal automatisieren. “Mojo Vision” sieht aber auch im Bereich des VR-Gamings ein potenzielles Anwendungsgebiet. Nutzer der Linse müssten lediglich ihre Augen schließen, um in die virtuelle Welt abtauchen zu können.

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Feature Complete Prototyp

Anfang April 2022 stellt “Mojo Vision” den sogenannten “feature complete” Prototyp erstmals der Öffentlichkeit vor. Dieser besitzt bereits alle geplanten technischen Funktionen wie das Display, Batterie, ARM0-Prozessor mit 5-Ghz-Modul, Bewegungssensoren, Eye-Tracking sowie die Drahtlostechnologie für das Streaming von Inhalten. Diese Inhalte werden von einem Mini-Computer erzeugt, den sich der Nutzer um die Schultern legt. Beim drahtlosen Streaming wird laut Hersteller eine sehr geringe Latenzzeit erzielt. Des Weiteren verfügt der “feature complete” Prototyp über ein rudimentäres Betriebssystem, dass über Augenbewegungen bedient werden kann. Sämtliche Inhalte für die Kontaktlinse werden in einem 15° Sichtfeld direkt auf der Retina dargestellt. Jedoch kann das verbaute MicroLED-Display nur die Farbe Grün darstellen und die Objekt- beziehungsweise Raumerkennung ist noch nicht integriert.

Erste interne Tests

Ende Juni 2022 startete “Mojo Vision” mit den ersten internen Tests der “Mojo Lens”. Zunächst testet der CEO des Unternehmens Drew Perkins den “feature complete” Prototyp bei einem Auge in regelmäßigen Abständen für jeweils eine Stunde am Tag. Laut eigenen Aussagen nutze er dabei einen digitalen Kompass zur Orientierung im Raum, sah sich Bilder an und laß Text von einer Art virtuellem Teleprompter ab. Ab Ende 2022 sollen dann ausgewählte Journalisten, Spitzensportler sowie Investoren die Linse testeten können. Langfristiges Ziel von “Mojo Vision” ist es, die FDA (US-amerikanische Behörde für die Marktüberwachung von Medizinprodukten) Zulassung zu erhalten.

Fazit

Die Idee hinter der Augmented-Reality-Kontaktlinse “Mojo Vision” ist eine technische Sensation und klingt fast nach Science Fiction. Der “feature complete” Prototyp hat gezeigt, wie viel Potenzial und Technik im Produkt des kalifornischen Start-ups steckt. Ob sich die Linse in weiteren Tests beweisen kann und wann es zur Markteinführung ist noch ungewiss.

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