Virtuelle Haustiere

Kultur, Technik

Kurzbeschreibung

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die Welt der Virtual Pets und stellt einige dieser näher vor.

Was sind Virtuelle Haustiere?

Unter einem virtuellen Haustier (auch Virtual Pet genannt) versteht man ein personifiziertes Programm, welches der Unterhaltung dient und dem Nutzer eine Art von Gesellschaft bietet. Bei der Personifikation handelt es sich meist um reale Tiere oder Fantasie-Wesen. Digitale Haustiere haben keine andere konkrete physische Form als die Hardware, auf der sie ausgeführt werden. Die Interaktion mit virtuellen Haustieren ist meist zielorientiert. Dies bedeutet, dass der Benutzer das Haustier am Leben halten muss. Hierfür sollte es häufig gefüttert und gepflegt werden.

Welche Arten von virtuellen Haustieren gibt es?

Bei virtuellen Haustieren unterscheidet man zwischen drei Typen. Zunächst wären da die webbasierten Haustiere. Sie können über den Webbrowser aufgerufen werden und die Websites dienen dabei meist zusätzlich als Community für die Spielerschaft. Der Benutzer kann mit den Tieren beispielsweise Spiele spielen und erwirbt Gegenstände oder Futter. Ein weiterer Typ sind virtuelle Haustiere auf einer Gadget-Basis. Dazu zählt unter anderem das bekannte  japanische Elektronikspielzeug “Tamagotchi”. Der letzte Typ von virtuellen Haustieren sind die auf Basis einer eigenständigen Software. Dazu zählen auch Computerspiele, die sich auf die Pflege, Aufzucht, Zucht oder Ausstellung simulierter Tiere konzentrieren. Da die Rechenleistung leistungsfähiger ist als bei digitalen Haustieren auf Webseiten- oder Gadget-Basis, können diese normalerweise ein höheres Maß an visuellen Effekten und Interaktivität erzielen.

Übergreifende Funktionen

Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen virtuellen Haustieren, welche dem Nutzer Spielspaß und ein Gefühl von Immersion vermitteln. Die erste gemeinsame Funktion ist die Kommunikation zwischen Spieler und Tier. Benutzer können das Haustier nur verstehen, indem sie seine Handlung, Körpersprache und Mimik interpretieren. Eine weitere gemeinsame Funktion ist der Realismus. Dafür verfügen die meisten virtuellen Haustiere über ein gewisses Maß an Autonomie sowie Unvorhersehbarkeit. Außerdem nennenswert ist die Möglichkeit, dass die meisten virtuellen Haustiere personalisierbar sind. Somit kann der Benutzer sein Tier unverwechselbar machen und sein Verantwortungsgefühl gegenüber ihm gesteigert werden. Um die persönliche Bindung des Spielers an das Haustier zu erhöhen, interagiert das Haustier mit dem Benutzer. Interaktivität kann dabei in zwei Kategorien eingeteilt werden: kurzfristig und langfristig. Kurzfristige Interaktivität umfasst die direkte Interaktion oder Reaktion auf die Aktion des Haustieres. Langfristige Interaktivität hingegen umfasst Maßnahmen, die das Wachstum, das Verhalten oder die Lebensdauer des Haustieres beeinflussen.

Petz Franchise

Im Jahre 1995 veröffentlichte der amerikanische Videospielentwickler PF Magic das wohl erste virtuelle Haustier in Form einer Software mit dem Namen “Dogz”. Mit den Tieren kann über Items interagiert werden. Es folgte bereits im Frühjahr 1996 “Catz”. Beide Spiele bilden zusammen das sogenannte “Petz” Franchise, welches insgesamt 1,5 Millionen Einheiten verkaufen konnte.

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Tamagotchi

Das Tamagotchi ist ein japanisches Elektronikspielzeug, welches von Bandai entwickelt und 1996 veröffentlicht wurde. Bereits nach wenigen Monaten war der mobile Begleiter weltweit heiß begehrt und konnte über 35 Millionen Mal verkauft werden. Das Tamagotchi stellt ein virtuelles Küken dar, das vom Spieler gepflegt werden muss, um zu wachsen. Dabei hat es Bedürfnisse wie schlafen, essen, trinken, Zuneigung und entwickelt auch eine eigene Persönlichkeit. Tut der Nutzer dies nicht stirbt das Tamagotchi.

Chao Garden

“Chao Garden” stellt einen Zusatzmodus innerhalb von Sonic Games dar. Das erste Mal trat dieser 1998 in Sonic Adventure für den SEGA Dreamcast in Erscheinung. In diesem Modus pflegt der Spieler Wesen mit dem Namen “Chao” und entwickelt diese weiter. Des Weiteren verfügen sich über verschiedene Eigenschaften sowie Attribute und können in Wettbewerben gegeneinander antreten.

Seaman

“Seaman” ist ein 1999 erschienenes virtuelles Haustierspiel für den SEGA Dreamcast. Der Spieler interagiert mit dem “Seaman” über einen Mikrofonaufsatz und muss diesen füttern und pflegen. Die Mechanik funktioniert in Echtzeit, d. h. der Spieler muss jeden Tag nach dem “Seaman” sehen, sonst könnte er sterben. Das Spiel hat wegen seines schwarzen Humors, seiner bizarren Ästhetik und seines innovativen Gameplays Kultstatus erreicht.

Nintendogs

Das Videospiel “Nintendogs” wurde 2005 von Nintendo für den Nintendo DS veröffentlicht.  Das Spiel setzt auf eine vielfältige Kommunikation zwischen dem virtuellen Haustier und dem Spieler. Mithilfe des Touchscreens kann er mit ihm spielen, es trainieren oder pflegen. Des Weiteren können den Hunden durch das integrierte Mikrofon Kommandos antrainiert und sie an der Leine ausgeführt werden.

Kinectimals

“Kinectimals” ist ein 2010 veröffentlichtes Videospiel für die Xbox 360, welches die Kinect Kamera nutzt. Im Spiel können die Nutzer mit virtuellen Tieren interagieren. Zu den Aktivitäten gehören unter anderem das Einstudieren von Tricks sowie die Teilnahme an Wettbewerben.

Pou

Pou” ist ein kostenloses Handyspiel für Android und iOS vom Entwickler Zakeh. Das virtuelle Wesen “Pou” muss vom Spieler gepflegt und gefüttert werden. Es gibt jeweils eine Statusanzeige für “Pous” Hunger, Gesundheit, Spaß und Energie. Ziel des Spiels ist es, diese Werte möglichst hoch zu halten. Außerdem kann der Nutzer Minispiele mit seinem “Pou” absolvieren. Alleine im Google Playstore wurde die App über 12 Millionen mal gedownloadet.

Bogo VR

“Bogo” ist ein VR-Spiel für die Oculus Quest und erschien im Jahre 2020. Das Spielprinzip ist recht einfach erklärt, der Spieler hat ein kleines Haustier namens “Bogo”, welches er füttern, unterhalten oder auch pflegen muss.

Verbot in den USA

Die Popularität virtueller Haustiere Ende der Neunziger in den Vereinigten Staaten und das ständige Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, die die Haustiere benötigten, führten dazu, dass sie von Schulen im ganzen Land verboten wurden, was den Rückgang der Popularität des virtuellen Haustieres beschleunigte.

Virtuelle Haustiere für mehr Tierwohl

Tierrechtsorganisationen wie PETA befürworten den Einsatz von virtuellen Haustieren. Ein virtuelles Haustier stellt sicher, dass echte Haustiere nicht leiden und gezüchtet werden müssen. Gleichzeitig wird der Umgang mit echten Tieren simuliert sowie trainiert. Des Weiteren sind die digitalen Gefährten beispielsweise für Allergiker eine sinnvolle Alternative.

Fazit

Digitale Haustiere waren in den späten 1990er Jahren in westlichen Ländern eine massive Modeerscheinung. Heute gibt es bereits “Virtual Pets” mit physischen Roboter Körpern, die als Ludo Bots- oder Unterhaltungsroboter bekannt sind und beispielsweise in Seniorenheimen zum Einsatz kommen.

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